Hochzeit
Eine Hochzeit im Lavanttal, wie's früher war

 

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Hochzeitsbrauchtum


 

 

Festessen und Feier

Vor ein paar Jahren, war es noch üblich, dass ein Hochzeitsmahl nur dann komplett war wenn es dreimal zu Essen gab.

Vor ein paar Jahren, war es noch üblich, dass ein Hochzeitsmahl nur dann komplett war wenn es dreimal zu Essen gab. Als erstes musste gekochtes Rindfleisch mit Röstkartoffeln und Semmelkrenn serviert werden. Kekse sollten dann auf den Tischen zur freien Entnahme stehen. Anschließend wird erst das eigentliche Festessen stattfinden. Welches Menü hier kredenzt wird, untersteht keiner Regelung. Es wurde schon im Vorfeld mit den Wirtsleuten besprochen. Zum Kaffee gehörten selbstverständlich Krapfen genauso wie die Hochzeitstorte.

Nun ist es an der Zeit zum „Ehren“. Das heißt, dass die Musikanten mit ihrer Musik beginnen. Der erste Tanz wird vom Brautführer und der Braut getanzt. Bevor die Beiden mit dem Tanz beginnen, zeichnet der Brautführer mit seinem rechten Bein drei Kreuze auf den Boden. Noch bevor das Musikstück zu Ende ist, übergibt der Brautführer die Braut ihrem Bräutigam und das Paar tanzt den Tanz zu Ende.

Jetzt gilt der „Tanzboden“ als eröffnet. In weiterer Folge werden alle Gäste geehrt. Der Brautführer und dessen Ehefrau fordern alle verheirateten Gäste zum Tanz auf, führen diese noch vor dem Ende des jeweiligen Musikstückes wieder zusammen. Bevor die Beiden dann wieder weiter tanzen, wirft der Mann einen beliebigen Geldbetrag in eine „Kassa“. Der Inhalt dieser „Kassa“ wird dann am Ende zur Bezahlung der Musikanten verwendet.

Genauso werden auch die unverheirateten Gäste geehrt. Nur gibt es dafür ein eigenes Kranzelpaar, ein junger Bursche und eine junge Frau, welche beide noch unverheiratet sind.

Während des Tanzes kommen nun auch noch die nachgeladenen Gäste an. Diese nennt man „Brasser“. Meist sind das die Nachbarn und Freunde, die bei der Hochzeitszeremonie nicht dabei waren. Und nun ist es an der Zeit um das dritte mal zu Essen. Nach altem Brauch sollte nun ein Schweinsbraten serviert werden.

Zu später Stunde wird dann meist noch die Braut gestohlen. Das dürfen in der Regel nur verheiratete Menschen. Gestohlen wird meist nicht außer Haus, sondern einfach in einen anderen Raum der Gaststätte. Die Diebe müssen darauf achten, dass sie den Brautstrauß mitnehmen, andernfalls ist das Stehlen ungültig und sie müssen die Zeche selber bezahlen. Früher wurde bei dieser Gelegenheit Wein getrunken, heute ist Sekt sehr üblich. Nach einer angemessenen Zeit, macht sich der Beistand der Braut auf den Weg die Braut zu suchen, bezahlt dann die entstandene Zeche und bringt dem Bräutigam seine Frau wieder zurück.

Neuerdings wird auch die Kranzelbraut und der Bräutigam gestohlen. Wobei die Kranzelbraut von jungen, unverheirateten Menschen gestohlen wird und der Bräutigam wiederum von Verheirateten. Die Ablöse bezahlt für die Kranzelbraut der Kranzelführer (auch Kranzelbräutigam genannt), und für den Bräutigam dessen Beistand. Dies ist jedoch ein Brauch der erst kürzlich entstanden ist, ursprünglich wurde nur die Braut gestohlen.

Beliebt ist noch das Spiel um das Strumpfband. Dazu melden sich junge Burschen die vielleicht schon Hochzeitsgedanken haben. Jeder bekommt einen Sessel zum Sitzen. Die Musikanten spielen ein kurzes Stück, währenddessen stehen die Burschen auf. Ein Sessel wird weggenommen. Die Musikanten hören abrupt auf zum Spielen, und die Burschen müssen sich wieder auf einen Sessel setzen. Wer keinen Sessel mehr erwischt scheidet aus.

Das Spiel wird solange fortgesetzt, bis nur mehr ein Bursche auf einem Sessel übrig bleibt. Dieser ist dann der Sieger und erhält als Preis, das Strumpfband der Braut. Meist hat dieses Strumpfband eine blaue Farbe und ist das Zeichen der Treue.


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Inhaltsverzeichnis:

  • Bekleidung
    Nach altem Brauch, sollte die Braut etwas Neues, etwas Altes, etwas Geliehenes und etwas Blaues an ihrem schönsten Tag des Lebens tragen.
  • Hochzeitstag
    Mit Böllerschüssen und Musik wird die Braut meist aufgeweckt.
  • Festessen und Feier
    Vor ein paar Jahren, war es noch üblich, dass ein Hochzeitsmahl nur dann komplett war wenn es dreimal zu Essen gab.